Freitag, 30. November 2007

Die letzte Woche

Diese Woche habe ich jeden Tag voll gearbeitet, damit ich die neachste frei habe. Die letzte Aufgabe konnte ich auf Arbeit nicht fertig stellen, was mich etwas traurig macht. Insgesamt bearbeitete ich ca. sechs Projekte. Hoert sich nicht viel an ... aber ich hab was geschafft.
Die Zusammenarbeit mit meinem Chef war angenehm. Ich werds vermissen, mit ihm um die Kaffekeske zu diskutieren.

Tja, mein Aufenthalt in São Paulo endet nun doch am geplanten Datum, dem 9. Dezember 2007.
Die letzte Woche verbringe ich am groessten Wasserfall der Welt in "Foz de Iguaçu" und in Floréanopolis mit zwei deutschen Studenten. Beide Orte befinden sich im Sueden von Brasilien.
Mit dem Reisebus brauchen wir ca. zehn Stunden dorthin. Ich freue mich schon auf die Klimaanlage!
Am 8. Dezember komme ich dann mit dem Flugzeug aus Floréanopolis wieder nach São Paulo und habe noch einen Tag zum Koffer packen.

Wahrscheinlich werde ich mich ueber den Blog also nicht mehr melden. Ich wuensche euch allen einen schoenen Start in die Weihnachtszeit!
Meinen Weihnachtskalender von Mutti werde ich heute Nacht aufhaengen. Wenn ich abreise, bleibt er hier.
@Vati und Mutti: Die Postkarte aus Morgenroethe kam heute hier an. VIELEN DANK!
Hier sind die Geschaefte uebrigens alle weihnachtlich geschmueckt. Auch bei den Bragas steht mittlerweile ein kleiner Weihnachtsbaum ...
Aber bei Sonne und 28 Grad ist fuer mich Weihnachten noch ziemlich fern. In der Mittagspause gabs fuer mich ein Eis, weil es echt ziemlich warm draussen war ...

Liebe Gruesse und bis bald!
Simone
@Annekatrin: Liebe Anne, ich habe deine Mail erhalten und mich sehr gefreut. Leider konnte ich noch nicht antworten, weil einfach immer die Zeit gefehlt hat. Bitte sei mir nicht boese!

Ilhabela

Hallo alle zusammen ...

ich habe lange nichts mehr von mir hoeren lassen. Die letzten Tage waren sehr vollgestopft. Und seit Shine wieder aus Barcelona angekommen ist, wird der Computer staendig umlagert, sodass mir oft keine Zeit bleibt lange Reden zu halten ...
Ich moechte trotzdem noch etwas von meinem letzten WE erzaehlen.
Ich besuchte die "schoene" Insel "Ilhabela", welche sich an der Kueste in der Naehe von São Paulo befindet. Mit dem Auto sind es bis dorthin ca. drei Stunden.
Ilhabela ist die flaechengroesste Insel an der brasilianischen Kueste und hat ca. 80.000 Einwohner. Ausserdem findet man dort die wohl unangenehmste Sorte von Muecken. Jeder kennt sie und keiner mag sie. Deren Namen vergesse ich immer wieder. Ich werde ihn mir aufschreiben muessen .
Auf Ilhabela wird extra eine Anti-Muecken-Lotion angefertigt, weil herkoemmliche nicht helfen. Wir kauften zwei Flaschen davon ...

Na jedenfalls wollten wir zu dritt auf die Insel fahren. Ich, Sinisa (der Montenegriner) und der Brasilianer Bruno (ein Freund von Yeska). Allerdings hat Sinisa wohl den Freitag bzw. Samstag Morgen zu lang in einem Club verbracht. Gegen 5.00 Uhr morgens erhielt ich eine SMS, in der Sinisa mitteilte, dass er nicht mitkommen werde.
Somit waren wir nur noch zu zweit ... und ich hatte nen einheimischen Touristguide...

Wir sind Samstag 7.00 in São Paulo gestartet und waren nach 11.00 Uhr an der Faehre zur Insel angekommen. Mit dem Auto sind wir dann auf Ilhabela uebergesetzt und mussten uns auch schon beeilen, weil wir zum Oststrand "Castelhanos" wollten. Dorthin fahren aber nur Jeeps, denn die Strecke geht durch den Wald.
Wir haben mit vier anderen Personen noch einen Platz im letzten Auto ergattern koennen und waren dann zwei Stunden unterwegs.
Es war ein einziges Geruettel und wir hatten viel Spass. Leider waren auch die Muecken immer an unserer Seite ...

Der Strand "Castelhanos" ist kaum bewohnt. Dort leben nur die Gatsronomen, die fuer Touris wie wir eine Imbissbude haben ...
Wir verbrachten an dem Strand ca. vier Stunden, dann ging es aber auch schon weiter, weil fuer die Rueckreise ebenfalls zwei Stunden eingeplant werden mussten. Ich konnte den ganzen Strand entlang spazieren, denn sehr gross war er nicht. Dabei habe ich wiederMuscheln gesucht und sogar eine Art Seestern gefunden.

Uebernachtet haben wir auf einem Zeltplatz direkt am Meer. Der war auch gar nicht teuer. 20R$ fuer eine Nacht ... - weniger als 10 Euro.
Am Abend waren wir schoen in einer Pizzaria essen mit zwei von den Leuten, die wir am Tag kennen gelernt hatten. Das Restaurant war ebenfalls direkt am Meer .
Ich hatte den Wunsch einen Wasserfall zu besuchen, denn auf der Insel gibt es so einige ...
Am Sonntag unternahmen wir also eine kurze Wanderung von einer Stunde quer durch den Wald. Wir wurden dabei von zwei Hunden begleitet, die zum Besitzer des Parkplatzes gehoerten, wo wir starteten. Sie haben uns direkt zum Wasserfall gefuehrt, auf uns gewartet und sind mit zurueck gegangen ...

Dann wollte Bruno gern noch tauchen gehen. Wir konnten fuer jeden Schwimmflossen und Schnorchel ausleihen. Leider war es an dem Sonntag nicht so warm und wir hatten auch keine Sonne. Somit habe ich es nicht lange im Wasser ausgehalten. Aber ich war begeistert. Ich sah ca. vier Meter weit ...Fische, Korallen ... war schoen.
Leider konnte ich keine Fotos mit mir als Taucher machen. Ich musste alles im Auto lassen ...
Dann hatten wir noch ein leckeres Mittag und machten uns danach aber auch schon wieder auf dem Heimweg.
Ich war froh, als ich zu Hause ankam, denn ich musste dringend was gegen meine Mueckenstiche tun. Beide Fuesse waren zerstochen. Sind sie uebrigens immer noch ...wahrscheinlich kann man die Stiche noch sehen, wenn ich wieder in Sachsen bin.





(Bild1: Der Strand Castelhanos vom Suedende aus.
Bild2: Auf dem Campingplatz.
Bild3: Abendrot am Strand vom Campingplatz.)

Montag, 19. November 2007

Rio de Janeiro

Letzten Donnerstag war hier Feiertag und somit hatte ich ein langes WE. Kurzfristig nahm ein Student von IAESTE mit mir Konakt auf und fragte, ob ich mit nach RIO fahren moechte. Ich sagte zu und schon fand ich mich Donnerstag Abend in einem Reisebus nach RIO wieder. Die Fahrt dauerte 6 Stunden und sieben Leute (2Meadels und ein Typ aus Mexiko, ich und ein anderer Deutscher und ein Montenegriner + Yeska) erreichten das gebuchte Hostel um 7.00 am Morgen des Freitag.
Leider regnete es am Freitag und wir versuchten uns irgendwie die Zeit mit Kartenspielen zu vertreiben. Ich war auch eine Zeit am Strand, um Muscheln zu suchen und die gigantischen Wellen zu beobachten.
Am Samstag hatte der Regen aufgehoert, doch es war noch bewoelkt und kuehl. Trotzdem buchte ich eine Stadttour und besuchte somit den Zuckerhut, die Statue des Cristo (welche man nur auf 5 Meter Naehe erkennen konnte wegen Nebel ...) und das groesste Fussballstadion der Welt. Ich bin froh, dass ich das alles sehen konnte, auch wenn das Wetter nicht viel hergebeben hat. Die Aussicht vom Zuckerhut war unbeschreiblich ...












(Bild1: Blick auf den Zuckerhut von der ersten Bergstation aus. Bild2: Blick vom Zuckerhut auf die Copacabana.)

Am Abend besuchten wir das Training einer Sambaschule, welche im Vorjahr Gewinner des Karnevalevents hier waren ...
Die Halle, in der das alles stattfand, war vollgestopft mit Leuten, die alle versuchten zu den ohrenbeteubenden Rhythmen zu tanzen. Aber das Tanzen war nicht wirklich moeglich, weil einfach kein Platz dazu frei war.
Boahhh ....war das anstrengend in dieser Masse seinen Standort zu behalten ...

(Bild3: die Sambaschule von der Tribuene aus.)


Am Sonntag war dann schoenes Wetter und ich habe den mit Sinisa und Isaac (Studenten aus Montenegro und Mexico) am Strand der Copacabana verbracht.
Natuerlich war wieder mein Sonnenblocker dabei.
Die Wellen waren giegantisch hoch und zogen einen unheimlich ins Wasser zurueck. Ich musste mich ziemlich in den Sand staemmen manchmal.
Ausserdem habe ich auch zwei Spielchen Volleyball am Strand mit Einheimischen getaetigt ...
Am Abend 22 uhr machte ich mich wieder auf den Rueckweg nach São Paulo und wartet an der Busstation auf meine Abreise 1.15 in der Nacht. Gegen 8.00 frueh kam ich voellig kaputt wieder zu Hause an und musste erst einmal schlafen ...

Klar, habe ich eine Menge Fotos gemacht ...

Und da die Frage hauefiger gestellt wird ... Ja, ich arbeite auch ab und zu. Im Gegensatz zu den anderen Studenten hier von IAESTE, die an der Uni taetig sind, kann man dass sogar als ACKERN bezeichnen.

Liebe Gruesse nach Hause ...

São Paulo

Hallo zusammen ... meine letzte Nachricht ist eine Weile her, ich weiss. Nun also die letzte Woche etwas zeitgerafft zusammengefasst ...
Doch vorerst wieder einmal ein herzliches Dankeschoen an meine Familie. Ich habe den Brief von Tante Ursel erhalten und habe die Bilder von meinem Patenkind auch gleich allen gezeigt. Den Brief von Tante Sieglinde habe ich auch letzte Woche erhalten. Sie schickte mir ein gepresstes Anhornblatt mit, welches mir einen Hauch von Herbst vermittelt hat. Ahornbaueme sind hier kaum zu finden, wohl nur in einer Stadt ...
Das Paket von meinen Eltern ist nun mittlerweile auch angekommen - nach einem Monat.
Hab schon lange drauf gewartet ...

Am letzten Samstag hatte ich mich mit einer Mitarbeiterin von IAESTE verabredet, weil Yeska und Vania Samstag arbeiten mussten und ich nicht zu Hause herumsitzen wollte ...
Sie hat sich sogar eine richtige Stadttour fuer mich ueberlegt, damit hatte ich ueberhaupt nicht gerechnet. Wir haben ein Denkmal bzw. Museum angeschaut, was im Gedenken an die ganzen Einwanderer hier in São Paulo errichtet wurde ...
Mir hat es gut gefallen.
Am dem Sonntag war dann ein Barbeque von IAESTE organisiert wurden. Ich hoffte da andere Austuaschtsudenten anzutreffen, um mit denen zukuenftig etwas unternehmen zu koennen. Doch ich war die einzige dort, sonst alles Eimheimische ...
Im Grossen und Ganzen hatte ich mir von diesem Sonntag mehr erhofft ...

Montag, 5. November 2007

...ich bin jetzt kein Angeber, oder so...

...ich will euch einfach nur Fotos von meinem Wochenendausflug nach "Ubatuba" zeigen. Ubatuba ist ein kleiner Fremdenverkehrsort mit 67.000 Einwohnern und besitzt ueber 70 tolle Straende.

Die Stadt befindet sich ca. drei Autofahrstunden Richtung Norden von São Paulo entfernt.
Insgesamt haben sich sieben Personen dieses WE auf den Weg nachUbatuba gemacht, inklusive mir und Yeska. Auf 20x20 cm grossen Klappsitzen hinter dem Fahrer und Beifahrer des Transporters gepresst, fanden wir zwei Maedels Platz und mussten also drei Stunden in einer ziemlich anstrengenden Pose verharren ;-)
Es war spaet in der Nacht, als wir uns Donnerstag auf den Weg gemacht hatten, denn am 2. Nov war hier Feiertag (Allerseelen bzw. Allerheiligen) und wir wollten den ueblichen Feiertagsverkehr meiden (was uns nur bedingt gelang!).
Mit einem Krampf im Ruecken also endlich in Ubatuba angekommen, fanden wir Unterkunft in einem gigantisch, riesigen Apartment mit drei Schlafraeumen, vier "Baedern", einer Kueche, Wohnzimmer und Balkon.

Aber wie die Wohnung aussah, ist ja eher unbedeutsam. Die Landschaft war herrlich!
Zwei Tage konnten wir am Strand verbringen und abends gab es immer Gewitter und Regen. Ich sass auf dem Balkon und konnte das Unwetter vom Trockenen aus beobachten. Es war toll, die Aussicht auf die gruenen, wolkenverhangenen Berge ...
Die Frage nach einem Sonnebrand kann ich verneinen. Der ist kaum moeglich mit einem Sonneblocker der Stufe 30 und jemandem, der staendig den Sonnenschirm hinterhertraegt ...
Ja, man war sehr bedacht auf meine noble Blaesse.
Yeska wurde wahrscheinlich mit schlimmen Dingen gedroht, wenn sie mich mit Sonnebrand nach Hause bringt.
Das Meer war unheimlich warm bei vielleicht 27 Grad.
Zu meinem Erstaunen, gab es in dem Haus eine Tischtennisplatte fuer den allgemeinen Gebrauch. Mein Erstaunen war noch groesser, als unsere Gastgeber mir noch eine "Kelle" in die Hand drueckten und zum Match aufforderten. War sehr lustig.
Den zweiten Abend verbrachten wir im Nachtleben der Stadt Ubatuba. Ich kaufte mir einen Crêpe und die anderen tranken Bier. Nebenbei lernte ich portugiesische Schimpfwoerter, die anderen deutsche ...
Hatte ich eigentlich schon erwaehnt, dass in meinem Woerterbuch "Leck´mich am Arsch" drin steht?
Am dritten Tag (Sonntag) regnete es bereits am Vormittag. Wir grillten zum Abschluss und gingen noch eine Runde Fischen.

Ich habe uebrigens keinen Bock mehr auf Volleyball und ein neues Hobby entdeckt. Hatte beim Fischen neamlich als einzige einen Fisch an der Angel! Das man den nicht essen konnte, spielt dabei in erster Linie keine Rolle ... - ich war die einzige, die neben Algen ueberhaupt einen Fisch hatte!

Uebrigens ging es meiner Nase nach nur drei Tagen am Meer richtig gut. Ich konnte den angenehmen Duft eines feuchten Waldes geniessen, leider auch den Geruch meiner nach Scampies stickenden Finger, die wir zum Fischen an die Angel gemacht haben ...
Dieses WE sah ich also ein Stueck vom Paradies.





Herzlichen Dank ...

... fuer die viele Post, die mich hier in São Paulo erreicht hat. Ich habe mich sehr ueber eure Nachrichten gefreut.
Die Postkarte von Oma Zak kam am 1. Nov an. Das Bild von Meerane wurde genau unter die Lupe genommen. Beispielsweise war die schoene gelbe Telefonzelle fuer die Familie Braga auf der Auesseren Crimmitschauer Strasse, die schon ewig nicht mehr steht, ein Blickfang. Telefonzellen sehen hier etwas anders aus ...



Der Brief von Oma und Opa Wenzel erreichte mich heute zum 5. Nov, zeitgleich mit der Post von meinen Eltern. Boahh ...gleich zweimal Post fuer mich im Briefkasten heute!
Vielen Dank! @Vati: Das "Teil" ist wohlbehalten angekommen.

Ich finde es toll, dass sich meine Grosseltern ueber die Geschichte und die Gegebenheiten hier in Brasilien schlau gemacht haben ...
Tatsaechlich war ich anfangs ueber diverse Dinge, wie beispielsweise das Verschliessen der Autos von innen und die hohe Luftverschmutzung in São Paulo ziemlich irritiert.
Im Reisefuerher stand gross geschrieben: "Gott muss Brasilianer gewesen sein, weil er ein solches Paradies geschaffen hat." Nun war ich also in São Paulo, aber vom Paradies nicht wirklich eine Spur zu sehen...
São Paulo ist eben eine riesige Metropole mit massig Verkehr. Auch hier gibt es jedoch kleine schoene Ecken. Man gewoehnt sich an alles.
Das Essen ist voll in Ordnung, auch wenn es JEDEN Tag Reis und Bohnen gibt - ich mag Reis und Bohnen. Ausserdem konnte ich bereits diverse Fruechte kosten, die wir Europaeer ueberhaupt nicht zu Gesicht bekommen. Alles wurde von mir bildlich dokumentiert ...

Aufwasch
Ich glaube, was die Art der Erledigung des Aufwasches angeht, liegt daran, dass kein HEISSES Wasser vorhanden ist bzw. fuer die Kueche vorbereitet wird.
Man kann gar nicht das Spuelbecken mit Wasser fuellen und dann Aufwaschen, weil das Wasser viel zu kalt ist. Daraus ist also die Variante entstanden, alles einzeln einzuseifen und dann kalt abzuspuelen.
Ich habe das hier in einigen Haushalten beobachtet, kann aber natuerlich nicht auf die Mehrheit schliessen.

Waehrung
Was die Waehrung betrifft, brauche ich fuer den Einkauf meiner ganzen Geschenke REAL (1 Real = 100 Centavos) oder eben meine Kreditkarte. Teilweise sehe ich in Geschaeften vier oder mehr Kartenlesegeraete fuer die gebraeulichsten Kreditkarten ... (Visa, Mastercard usw.)
Aus Eropa als Bargeld "Dollar" mitzubringen ist besser, da der Euro wohl zu einem sehr schlechten Kurs hier gewechselt wird.

Religion
Tatseachlich sind die Brasilianer sehr glaeubig (katholisch), jeder, der an einer Kirche vorbei geht, vollzieht eine Geste mit der Hand, welche das Kreuz symbolisiert. Ich war darueber ziemlich erstaunt, als ich das bei einigen Leuten beobachten konnte ...
Doch Froemmigkeit wird hier nicht unbedingt mit regelmaessigen Gebeten und dem Gang in die Kirche interpretiert!
Fromm ist, wer im Herzen glaubt ...

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Die Geburtstage nehmen kein Ende

Damit ich nicht gaenzlich vergesse von meinem letzten Wochenende zu erzaehlen, muessen nun endlich ein paar Zeilen festgehalten werden.

Der Bruder von Braga hatte letzten Samstag Geburtstag und somit fuhr die ganze Familie nach Campinas, die zweitgroesste Stadt im Bundesstaat São Paulo.



Braga hat sieben Geschwister. Die Familie ist entsprechend gross. Aber den einzigen Namen, den ich mir merken konnte, gehoert der kleinen Maria Luisa, welche vielleicht gerade ein Jahr alt ist. Ich habe ziemlich viele Fotos von ihr gemacht.





Na jedenfalls, erreichten wir unser Ziel 11.00 Uhr am Vormittag. Der Grill war schon im vollen Gange und mit Bier, Cachaça und Caipirinha wurde zum Mittag auch nicht gegeizt.
So ca. 15.00 Uhr musste ich allerdings auf Wasser als Getraenk umsteigen, denn die Hitze machte den Alkohol sehr gefaehrlich.
Bragas Bruder viel zum Nachmittag fuer eine Stunde ins Koma, wie eines meiner Fotos bestaetigen wird. Doch nach seinem Nickerchen ging es wieder lustig weiter mit Singen, Tanzen und Bier trinken ...

Barbeque wird in Brasilien unheimlich gern gegessen, jedoch auf eine etwas andere Art und Weise, wie ich das kenne...
Der Grill lief hier von Mittag bis in die Nacht. Typisches Grillwerk sind Wuerstchen, Steaks, Grillkaese. Als Delikatesse werden auch kleine Herzen verputzt. Da habe ich allerdings nicht genauer nachgefragt, weil ich das einfach nur unappetitlich fand ...
Frisch vom Grill werden die Dinge in kleine Stuecken geteilt und herumgereicht. Oftmals nimmt man ein Broetchen, fuellt es mit Salat und ein paar Happen vom Grill und legt mit Essen los.
Es ist nicht ueblich, dass es zu den Staeks und Wuerstchen eine Grillsosse gibt.
"Farofa", ein Gewuerz aus Manchoca, ist Standard zu allen Grillspeisen.




Die Familie hatte einen Alleinunterhalter angagiert, der Gitarre spielte. Die Texte waren allen bekannt und somit sang die komplette Gesellschaft jedes Lied mit. Mehr oder weniger gut, je nachdem, wieviel Alkohol schon im Spiel war ...

An dem Tag war es maechtig heiss und ich freute mich auf das Eis, was es am Nachmittag geben sollte. Als auslaendischer Gast durfte ich zwei Eissorten aussuchen. Ich waehlte Schoko-Cocos und Krokant.
Boahhh ...ich habe zwei Portionen gegessen. War wirklich gut!

Am Abend hatte ich noch einmal die Moeglichkeit einen Blick ueber die Stadt zu werfen, von einem Aussichtsturm aus. Eigentlich war der schon geschlossen, doch wir brauchten nicht lange, um die Waechter dort zu ueberreden, uns eine Minute zu gewaehren.

Ungefaehr 23.00 Uhr sind wir dann wieder zu Hause angekommen. Ich war ziemlich muede. Den ganzen Tag essen ist nun einmal anstrengend ...
Um 0.30 Uhr gingen Yeska und ich mit zwei ihrer Freundinnen noch auf eine "Fantasy-Party". Es standen Massen vor dem Eingang und ich hatte mich schon mit einer Wartezeit von einer Stunde angefreundet. Da wir aber Eintrittskarten hatte, wagten wir uns weiter vor.
Fuer uns gab es an diesem Abend Freibier ...-man muss nur die richtigen Leute kennen.

Gegen 7.00 frueh kamen wir wieder daheim an. So frueh war ich bisher noch nie wach hier.

Nun, heute ist schon wieder Mittwoch und ich wollte gern in den Zoo gehen, da ich wieder frei hatte. Doch leider musste das aufgrund nicht umsetzbarer organisatorischer Umstaende verschoben werden. Gerade gab es auch ein Gewitter, sodass der Gang in den Park auch nicht moeglich war.

Soweit von mir ...wuensch euch angenehmes Frieren daheim.